Della – Responsibility statt Charity

Günstig produzieren, teuer verkaufen – und ab und zu eine kleine Charity-Aktion oder limitierte T-Shirt-Edition aus Biobaumwolle! So läuft es häufig in der Modebranche und das Ergebnis sind hoher Profit und gleichzeitig gutgläubige Kunden, die auf das „Greenwashing“ munter hereinfallen.
We believe in Responsibility, not Charity“, lautet dagegen das Leitmotiv des kalifornischen Unternehmens Della, das genau auf dieser Schiene nicht mitfahren und von Anfang an alles richtig machen wollte. Offensichtlich mit Erfolg! Tina Tangalakis, Gründerin von Della, wollte ihre Liebe zur Kunst und ihre Arbeit als Kostümdesignerin immer schon mit humanitärer Arbeit verbinden. Lange Jahre arbeitete sie für Film und Fernsehen und brauchte irgendwann eine kleine Auszeit. Ergo nahm sie an einem Freiwilligen-Programm teil, das sie nach Hohoe in Ghana führte – Tinas Initialzündung! Denn die Warmherzigkeit und das große Potenzial, das in den Menschen dort steckte, infizierte und inspirierte sie.
Tina suchte sich gleich vor Ort Geschäftspartner, die ihre Idee, eine faire Modekollektion herzustellen, unterstützen wollten. Die Grundlage sollten, das war von Anfang an klar, nicht Profit und eine hohe Marge sein, sondern Ethik und Moral; Hilfe zur Selbsthilfe eben. Della wollte von Anfang an keine Spendenorgnisation sein; stattdessen sollten die Angestellten in Ghana ein geregeltes Einkommen bekommen, um zum Beispiel ihren Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Tatsächlich profitieren heute von den rund 55 ghanaischen Arbeitern und Arbeiterinnen mehr als 250 Personen.
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Ich finde es spannend, welchen Einfluss gesellschaftliche Entwicklungen auf die Kleidung der Menschen haben und versuche modernes Design mit klassischem Stil und vor allem den traditionellen ghanaischen Mustern zu mischen“, schwärmt Tina Tangalakis. Populär in den USA wurde sie erstmals im Juli 2012, als einige Apple Stores ein Della-Produkt mit „Social Responsibility“ ins Sortiment aufnahmen. Schicke Laptop-Hüllen, die irgendwie anders aussahen als das übliche coole Medien-Zubehör. Seitdem hat sich Dellas Portfolio peu à peu erweitert; mittlerweise sind auch diverse Accessoires, Mode und Stoffe zu haben. Das Besondere ist neben den farbenfrohen Dessins vor allem die Herstellung, denn sämtliche Produkte – alle mit PeTA-Zertifizierung – wurden per Handarbeit in Ghana gefertigt, ohne Zwischenhändler und stattdessen unter kontrollierten Arbeitsbedingungen und mit garantiert fairer Bezahlung.
Tina Tangalakis, die ursprünglich weniger arbeiten wollte, hat nun wieder – entgegen ihrer ursprünglichen Absicht – richtig viel zu tun. Damit hat sie allerdings kein Problem: „Es macht einfach riesigen Spaß, etwas zu tun, das wirklich etwas in der Welt bewirkt. Ich liebe es!