Mehr Aufmerksamkeit für falschen „Fake Fur”

Mit dem #WhatTheFur werden bitische Konsumenten auf den haarigen Trend aufmerksam gemacht, Echtpelz einfach mit Kunstpelz auszuzeichnen, um bewusste Käufer frech hinters Licht zu führen.

Fuchs, Nerz, Persianer? Die Zeiten, in denen man sich guten Gewissens mit Echtpelz behängt hat, sind gottlob vorbei. Zumal es inzwischen wunderbaren Fake Fur mit Kuschelfaktur gibt – und der täuschend echt aussieht, ohne dass dafür ein Tier leiden musste.
Dennoch grassiert im Handel falsch ausgezeichnete Ware, denn manchmal ist Echtpelz tatsächlich billiger zur haben als hochwertige Kunstfaser. Dann steht im Etikett zwar „Fake Fur“, in Wahrheit aber handelt es sich zum Beispiel im Katzenfell.

Nun hat sich die Humane Society International UK (HSI) mit dem Kosmetik-Unternehmen Lush zusammengetan und den Slogan #WhatTheFur?! ins Leben gerufen. In Großbritannien wurden mittlerweile 103 Schaufenster passend umgestaltet und informieren die emsigen Weihnachtseinkäufer sozusagen im Vorbeigehen über die Gefahr der Falschauszeichnung. Denn klar ist: Nicht überall,wo 100% Acryl draufsteht, ist auch wirklich nur Acryl dran oder drin.

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Unter #FurFreeBritain werden die Konsumenten außerdem dazu aufgerufen, eine Petition von HSI zu unterzeichnen, um langfristig sämtliche Pelzimporte zu verbieten und eine strengere Kennzeichnungspflicht einzuführen.
„Wir wissen aus Erfahrung, dass Kunden Produkte wollen, für die kein Tier leiden musste, ebenso wie Transparenz und Ehrlichkeit“, bestätigt Hilary Jones, Ethics Director bei Lush.“Die Öffentlichkeit denkt, dass Pelz aufgrund von öffentlichem Druck bereits seit Jahrzehnten aus dem Handel verschwunden sei. Sie werden Marken nicht dafür danken, wenn sie ihnen entweder aus Unachtsamkeit oder aus Unwissenheit echten Pelz unterjubeln.”

Übrigens: Wer selber nachprüfen möchte, ob er Echtpelz oder Fake Fur in den Händen hält, sollte sich 1. die Haarspitzen genauer anschauen, die bei Kunstware stumpf abgeschnitten werden und nicht über eine fein auslaufende Spitze verfügen. Und 2. untersuchen, wie und wo die Haare auf dem Trägermaterial angebracht sind, denn Fake Fur wird meist auf ein leicht erkennbares Gewebe geknüpft. Von 3. der Brennprobe raten wir logischerweise ab, solange sich das Produkt noch im Laden befindet. Ansonsten schneidet man sich vom bereits im heimischen Schrank hängenden Mantel ein Haar heraus und verbrennt es einfach. Bei Kunstfaser riecht es stechend nach Chemie und es bleibt ein plastikähnlicher Rückstand. Wer sich schon mal beim Kerzenauspusten das eigene Haar angesengt hat, erkennt schnell den Unterschied.

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Fotos: #WhatTheFur, Jo-Anne McArthur We Animals