Auf das, was uns am nächsten liegt, kommt man oft nicht. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Denn im Zuge der vielen Kleiderspenden, die aktuell für Flüchtlinge und ihre Kinder gesammelt werden, fehlt meist etwas durchaus Wichtiges: Unterwäsche!
Ein paar Frauen aus Berlin wurden auf dieses Manko selbst erst aufmerksam, als sich eine von ihnen mit einem Schularzt unterhielt, der regelmäßig Kinder in extra eingerichteten Flüchtlingsklassen untersucht. Der Grund für die fehlende Unterwäsche ist denkbar einfach: Die Hosen, Jacken und Schuhe, die eingesammelt werden, sind meist Secondhand, gebrauchte Schlüppis wechseln aus Hygienegründen logischerweise aber nicht den Besitzer.
Das sich das Problem durchaus lösen lässt, zeigt die Initiative ZusammenGenäht – Internationales Nähen mit und für Geflüchtete, bei der sich zweimal im Monat ein paar Frauen treffen, um sich in der Lernwerkstatt Treptow an die Nähmaschinen zu setzen. Nach einem simplen Schnittmuster und mit Hilfe von Stoffresten wird hier fleißig genäht, was das Zeug hält. Höchstens zehn Minuten benötigt man ungefähr für eins der farbenfrohen Modelle – mit ein wenig Übung, versteht sich.
Unterstützung oder auch Nachahmer in anderen Städten sind erwünscht. Auch für passende Stoffreste, Schnittmuster und finanzielle Unterstützung sind die Berlinerinnen extrem dankbar. Wer also Lust hat mitzumachen oder auch in seiner Heimatmetropole ein ähnliches Programm initiieren will, darf sich herzlich dazu aufgefordert fühlen.